Ticstörungen
Ein Tic ist eine unwillkürliche, wiederholte, nicht-rhythmische Bewegung oder Lautproduktion. Die Ticstörung kann vorübergehend oder langanhaltend sein. Bewegungen und Lautproduktion können einzeln oder auch in Kombination auf treten. Treten Bewegungs- und sprachliche Tics zusammen auf, spricht man von einem Tourette-Syndrom.
Die Ursache ist bis jetzt noch nicht gänzlich geklärt. Die derzeitigen Forschungsergebnisse sprechen dafür, dass bei Tics ein gestörter Stoffwechsel der chemischen Substanz Dopamin im Gehirn vorliegt. Dies ist ein Überträgerstoff in unserem Gehirn, der für die Informationsweiterleitung z. B. bei Bewegungen wichtig ist.
Betroffene machen Bewegungen, Zuckungen oder produzieren Laute, die offensichtlich keinem Zweck dienen. Dies wird meist als nicht beeinflussbar erlebt. Häufig kommen Blinzeln, Schulterzucken, Kopfwerfen, Grimassieren, Räuspern, Zungenschnalzen, Zischen oder Bellen vor. Selten kommen auch der Gebrauch obszöner Worte oder Wortwiederholungen vor.
Eine intensive Befragung ist nötig, um den bisherigen Verlauf genau zu beleuchten. Ausserdem werden die Betroffenen neurologisch (zum Ausschluss anderer Erkrankungen) untersucht. Eventuell sind weiterführende Untersuchungen
notwendig. Fragebögen und Schätzskalen können helfen, den Schweregrad besser einzuschätzen.
Wenn sich die Betroffenen im Alltag beeinträchtigt fühlen, können spezifische Therapie weiterhelfen. Die Erkrankung ist nicht in ihrer Ursache behandelbar, aber um Tics zu reduzieren, stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Psychotherapeutische Verfahren können hilfreich sein, ebenfalls Entspannungs- oder Biofeedback-Trainings.