Innovative KI-Anwendungen im Gesundheitswesen: Fortschritt und Chancen am Beispiel des Klinikalltags
Am 12. Juni 2025 fand in den Räumlichkeiten der Clienia Privatklinik in Littenheid eine Veranstaltung der Thurgauischen Vereinigung der Leitenden Ärzte und Belegärzte der Privatspitäler (TVLBP) statt. Rund 35 Fachpersonen aus dem Schweizer Gesundheitswesen kamen zusammen, um sich über die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) im Klinikalltag zu informieren und auszutauschen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto «Aus der Praxis für die Praxis» und widmete sich den vielfältigen Möglichkeiten, die KI im Gesundheitswesen bietet. Experten aus verschiedenen Fachbereichen präsentierten konkrete Anwendungsbeispiele und diskutierten die Chancen sowie die Herausforderungen, die mit der Integration von KI-Technologien verbunden sind. Moderiert wurde der Anlass von Dr. Mark Ebneter, Co-Präsident der TVLBP.
Praktische Lösungen für den Klinikalltag
Dr. Javier Blanco, Senior Consultant und ehemaliger Ärztlicher Direktor der Rehaklinik Dussnang, erläuterte die Bedeutung hochwertiger Trainingsdaten für KI-Systeme und zeigte auf, wie KI die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern kann. Er betonte, dass KI beispielsweise bei Diagnosestellungen oder der Erstellung von Berichten Zeit sparen und die Genauigkeit erhöhen kann.
Innovative Pilotprojekte bei Clienia
Klinikdirektorin Dr. sc. ETH Fabienne Niederer und Pascal Kauffmann, Gründer und CEO von Alpine AI, stellten konkrete Pilotprojekte bei Clienia vor. Dazu gehören die „My Clienia App“, die erste Patienten-App in der Psychiatrie der Schweiz, sowie das digitale Whiteboard im Stationszimmer, das Daten automatisch aus dem Klinikinformationssystem INES übernimmt. Besonders hervorzuheben ist SwissGPT, eine in der Schweiz gehostete Version von ChatGPT von Alpine AI, die in der psychiatrischen Klinik bereits produktiv eingesetzt wird. Ein Highlight war die Demonstration von «Clienius», einer KI-basierten Lösung, die Patientengespräche in Echtzeit dokumentiert und datenschutzkonform an das Klinikinformationssystem übermittelt – eine enorme Zeitersparnis und Effizienzsteigerung.
Humanoider Roboter Henrietta begeistert
Ein besonderes Highlight war der Besuch von Henrietta, einem humanoiden Roboter, der die Besucher mit ihren Fähigkeiten beeindruckte. Entwickelt am Lab42, einem Innovationszentrum für Robotik und KI in Davos, steht Henrietta für die Zukunft der robotergestützten Assistenz im Gesundheitswesen. Alpine AI setzt auf Schweizer Werte, Datenschutz und Sicherheit, um Vertrauen in die Steuerung und den Einsatz von Robotern zu schaffen.
Der Abend klang bei einem wunderbaren Apéro riche in der schönen Umgebung in Littenheid aus, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit hatten, die gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen und sich auszutauschen.