Obstruktives Schlafapnoesyndrom: Definition und Symptome

Obstruktives Schlafapnoesyndrom: Definition und Symptome

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein erfolgreicher vierzigjähriger Manager. In letzter Zeit merken Sie, dass Sie trotz ausreichender Schlafdauer morgens wie gerädert aufwachen. Ihre Frau beklagt sich über Ihr lautes Schnarchen, und manchmal hat sie sogar bemerkt, dass Sie während des Schlafs plötzlich aufhören zu atmen, nur um dann ruckartig nach Luft zu schnappen. Tagsüber kämpfen Sie ständig gegen eine überwältigende Müdigkeit an. In Meetings fällt es Ihnen schwer, sich zu konzentrieren, und mehr als einmal sind Ihnen bei der Arbeit die Augen zugefallen. Diese Müdigkeit macht Sie reizbar und Sie stellen fest, dass Sie zunehmend deprimiert sind. Ihre Leistungsfähigkeit leidet, und auch privat ziehen Sie sich mehr und mehr zurück. Was ist los mit Ihnen?

Dieses Szenario beschreibt die typische Erfahrung einer Person, die an einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) leidet. OSAS ist eine weit verbreitete, aber oft unerkannte Schlafstörung, die Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden hat. Bei Menschen mit OSAS kommt es während des Schlafs wiederholt zu Atemaussetzern. Diese Aussetzer, im medizinischen Fachjargon auch Apnoen genannt, entstehen, weil die Atemwege im Rachenbereich zeitweise blockiert sind. Diese Blockaden führen dazu, dass die betroffene Person für einige Sekunden oder sogar länger keine Luft bekommt.

Der Begriff "obstruktiv" weist darauf hin, dass die Atemaussetzer durch eine mechanische Blockade der oberen Atemwege verursacht werden. Im Gegensatz zur zentralen Schlafapnoe, bei der das Atemzentrum im Gehirn die Atemsignale nicht korrekt sendet, ist OSAS durch eine Blockade der Atemwege bedingt. Diese Form der Schlafapnoe ist deutlich häufiger und betrifft weltweit Millionen von Menschen.

Symptome:

Die häufigsten Symptome von OSAS sind lautes, unregelmässiges Schnarchen und das hörbare Aussetzen der Atmung während des Schlafs, oft gefolgt von einem lauten Schnarchen oder Keuchen, wenn die Atmung wieder einsetzt. Diese Atemaussetzer können sich im Laufe der Nacht Dutzende oder sogar Hunderte Male wiederholen, was zu einem stark fragmentierten und nicht erholsamen Schlaf führt.

Ein weiteres Symptom ist die ausgeprägte Tagesmüdigkeit. Menschen mit OSAS fühlen sich oft selbst nach einer langen Nacht im Bett nicht ausgeruht und haben Schwierigkeiten, tagsüber wach und konzentriert zu bleiben. Diese übermässige Schläfrigkeit kann zu einer verminderten Leistungsfähigkeit bei der Arbeit, erhöhter Reizbarkeit und einem erhöhten Risiko für Verkehrsunfälle führen.

Neben den körperlichen Symptomen spielt auch die psychische Verfassung eine entscheidende Rolle bei OSAS. Viele Betroffene leiden unter Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und einer allgemeinen Niedergeschlagenheit. Die ständige Erschöpfung kann das Risiko für Depressionen erheblich erhöhen. Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit OSAS häufiger an Angstzuständen und Depressionen leiden als Menschen ohne Schlafstörungen. Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme sind ebenfalls häufig, was auf die ständigen Schlafunterbrechungen und den daraus resultierenden Mangel an erholsamem Schlaf zurückzuführen ist.

Darüber hinaus berichten Betroffene oft von einem Verlust an Lebensfreude und sozialem Rückzug. Der ständige Kampf gegen die Müdigkeit kann die Teilnahme am sozialen Leben erschweren, und das Gefühl, nicht leistungsfähig zu sein, kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. OSAS hat somit nicht nur physische, sondern auch tiefgreifende psychische Auswirkungen, die die Lebensqualität erheblich mindern können.

Teil 2: Ursachen und Diagnostik

Teil 3: Behandlung

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