Schlafstörungen: Symptome und Diagnose

Schlafstörungen: Symptome und Diagnose

Im ersten von vier Teilen zeigt Clienia die wichtigsten Symptome und Aspekte zu Schlafstörungen auf.

Teil 2: Schlafstörungen Ursachen

Teil 3: Schlafstörungen Behandlung

Erfolgsgeheimnis Schlaf
Ein gesunder Schlaf sei sehr wichtig, heisst es. Häufig hört man: “Jeder kann schlafen., Der Schlaf vor 24:00 Uhr wäre wichtig. Der frühe Vogel fängt den Wurm” usw. Dies sind Sätze oder Aussagen, denen man im Alltag immer wieder begegnet. Sie mögen zwar gut klingen, jedoch für Personen, die Mühe haben einen guten und somit gesunden Schlaf zu finden, sind sie zu trivial. Clienia will aufklären, was Schlafstörungen sind und hier im ersten Teil aufzeigen, wann man von Schlafstörungen im eigentlichen Sinne spricht. In den weiteren Teilen werden wir Behandlungen vorstellen und einige Tipps für gesunden Schlaf geben.

Funktionen
Schauen wir uns an, welche Funktionen der Schlaf in unserem Leben hat. Heute weiss die Wissenschaft/ Ärzte/Psychologen: “Ohne Schlaf kann man nicht leben“. Im Schlaf laufen viele lebenserhaltende Prozesse ab. Zum einen ist da die Bedeutung für das Immunsystem. Aber auch für Gedächtnisprozesse, Lernprozesse, die im Schlaf ablaufen und gefestigt werden oder biologische Prozesse, wie das Ausschütten von Wachstumshormonen, ist Schlaf essentiell. Mittlerweile ist es auch bekannt, dass ein schlechter Schlaf zu Erkrankungen führen kann. Vor allem Erkrankungen des Herzens, Bluthochdruck, aber auch Diabetes können Folgen von schlechten bzw. unzureichenden Schlaf sein. Häufig wird Stress als Ursache für schlechten Schlaf angegeben. Aber ganz so einfach ist es nicht. Es stimmt zwar, dass Stress den Schlaf beeinflusst und in der Nacht das Stresshormon Kortisol absinken muss, damit der Schlaf tief und fest ist. Grundsätzlich sind es aber viele verschiedene Prozesse, die den Schlaf und seine Funktion beeinflussen können.

Teufelskreis
Oft wird bei Schlafstörungen von einem Teufelskreis gesprochen. Schlechter, nicht erholsamer Schlaf führt zu Beeinträchtigungen am Tag. Man fühlt sich müde und schlapp, die Aufmerksamkeit und Konzentration lassen nach. Auf Dauer kann das zu Problemen im Alltag und im Berufsleben am Arbeitsplatz führen. Es schleichen sich Fehler ein, man bekommt seine Arbeit nicht fertig, man zieht sich zurück aus Freundes- und Familienleben, die Stimmung sinkt. Am Abend geht man zu Bett und die Gedanken kreisen: Kann ich heute einschlafen?  Was passiert, wenn ich wieder nicht richtig schlafen kann? Dieses Gedankenkarussell kann auch dazu führen, dass sich das Stresslevel erhöht und somit gesundem Schlaf praktisch verunmöglicht. Eine erhöhte Anspannung des ganzen Körpers kann die Folge daraus sein. Das wiederum führt zu körperlichen Beschwerden. Vor allem Nackenschmerzen und Rückenschmerzen sind häufige Beschwerden, die Personen mit Schlafstörungen angeben. Auf Dauer führen diese Probleme wiederum zu Stress und der Teufelskreis ist da. Ist der Teufelskreis erst einmal eingespielt, ist es schwer die Auslöser bzw. Ursachen zu finden. Auf mögliche Auslöser bzw. Ursachen wird in weiteren Blogs genauer eingegangen.

Diagnose
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) unterscheidet grob zwischen organischen und nichtorganischen Schlafstörungen. Zu den organischen Schlafstörungen gehören zum Beispiel die schlafbezogene Atemstörung (Schlafapnoe-Syndrom) oder auch die Narkolepsie. Allgemein kann man sagen, dass bei organischen Schlafstörungen häufig körperliche Ursachen die Auslöser dieser Schlafstörungen sind. Liegt eine nichtorganische Schlafstörungen vor, ist sie im Rahmen von psychischen Erkrankungen oft als Begleitsymptom zu sehen. Aber es gibt auch die Fälle, wo aus einer Schlafstörung psychische Erkrankungen folgen können. Wie bereits erwähnt, sind Schlafstörungen oftmals ein Symptom eines psychischen Störungsbildes. Zum Beispiel bei einer Depression. Hier treten vielfach Ein- und Durchschlafstörungen auf. Jedoch kommt es auch bei Suchterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline), Schizophrenie oder Angststörungen zu Problemen mit dem Schlaf.

Individuelle Unterschiede
Warum werden Schlafstörungen häufig bei Patienten übersehen? Klar gibt es Kriterien für die Einteilung von Schlafstörungen. Zum einen sind die Schlafstörungen klassifiziert nach WHO, zum anderen gibt es auch die Internationale Klassifikation der Schlafstörungen (ICSD 3). Häufig liegt es aber daran, dass es aufgrund der psychischen Erkrankungen oder körperlichen Erkrankungen der Fokus auf die Behandlung dieser Erkrankung gelegt wird und die Schlafstörung dann eher als Symptom angesehen werden. Zum anderen sind es aber auch individuelle Unterschiede im Schlafverhalten. Im europäischen Raum geht man jedoch von einer Schlafzeit von durchschnittlich 7,5 Stunden aus.

Es gibt jedoch einige generell gültige Hinweise, die auf Schlafstörungen hindeuten könnten:

  • Ausgeprägte Tagesmüdigkeit bis hin zu Einschlafattacken
  • Abends lange wach liegen, trotz starker Müdigkeit oder nicht durchschlafen können

  • Starkes Erschöpfungsgefühl beim Aufwachen oder Erwachen vor dem Wecker

  • Der Gebrauch/Missbrauch von Schlafmitteln

Die Fortsetzung diese Blogs beschäftigt sich in den nächsten Wochen mit möglichen Ursachen und Behandlungsmethoden von Schlafstörungen.

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