Trauma: Behandlung

Trauma: Behandlung

Im dritten von vier Teilen zu Trauma klärt Clienia über eine mögliche Behandlung von Traumata auf.

Wer und was wird behandelt?
Eine Behandlung kommt für all jene Personen in Frage, welche an einer Symptomatik leiden wie sie in den ersten beiden Teilen (Teil 1 & Teil 2) dieses Blogs beschrieben wurden. Das übergeordnete Ziel einer Behandlung sollte in jedem Fall sein, die betroffene Person zu stabilisieren und ihr durch den Wiederaufbau von bestehenden und Aufbau von neuen Ressourcen helfen, möglichst eigenständig eine hohe Lebensqualität zu erlangen.

Um dieses Ziel zu erreichen müssen verschiedene Aspekte aus diversen Lebensbereichen beachtet und im Prozess der Behandlung berücksichtigt werden.

Clienia bietet sowohl für klassische posttraumatische Belastungsstörungen, als auch für komplexe Traumafolgestörungen und strukturell dissoziative Störungen, bis hin zur dissoziativen Identitätsstörung Behandlungen an. Ebenso werden zusätzliche Komplikationen wie Depressionen, Angststörungen, Schmerzstörungen, andere körperbezogene Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen behandelt.

Ziel der Behandlung und Ansatz der Clienia
Jeder Mensch hat seine persönliche Lebensgeschichte, welche geprägt ist von sehr vielschichtigen und individuellen Facetten. Entsprechend muss eine Behandlung individuell auf die betroffenen Person zugeschnitten sein. Dennoch gibt es einige allgemeine Grundsätze, welche für sämtliche Fälle herbeigezogen werden sollten. Das wichtigste Ziel der Behandlung sollte sein, die traumatischen Erfahrungen in die Biografie der betroffenen Person zu integrieren und dadurch die Fähigkeit zur Selbstregulation von Emotionen und des Selbstwertes aufzubauen.

Traumatisierte Personen haben häufig Mühe Vertrauen zu anderen aufzubauen, da sie oft nicht nur selber, sondern auch ihr Verhältnis zum engeren sozialen Umfeld stark belastet ist. Dies hat zur Folge, dass der Beziehung zwischen dem Patienten und der behandelnden Fachperson eine umso wichtigere Rolle zukommt.

Neben dieser essentiell wichtigen therapeutischen Beziehung bietet die Clienia Behandlungen, welche Techniken und Erkenntnisse aus verschiedenen Therapierichtungen beinhalten. Des Weiteren erfolgt die Behandlung interdisziplinär anhand der Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen, Pflegepersonal, aber auch Bewegungs- oder Musiktherapeuten, um nur einige zu nennen. Entsprechend wird die Behandlung auf die Bedürfnisse der betroffenen Person abgestimmt und zugeschnitten.

Möglicher Ablauf und Therapiephasen
Für die sorgfältige Aufarbeitung und Behandlung von traumatischen Erfahrungen und den allfälligen Folgestörungen empfiehlt sich eine stationäre Therapie. Um den betroffenen Personen trotz tariflicher Einschränkungen die notwendige Behandlungsqualität bieten zu können, hat Clienia eine elegante Lösung gefunden. Diese besteht aus einer Integration von einem stationären und ambulanten Behandlungssetting. Nach 4 - 8 Wochen stationärem Aufenthalt, kann die Behandlung anschliessend im ambulanten Rahmen für 5 Wochen fortgeführt werden. Diese beinhaltet sowohl Einzel- als auch Gruppentherapie. Dies ist begleitend auch möglich zur schon bestehenden ambulanten Therapie. Auf diese Phase der ambulanten Therapie, kann im Sinne von Intervallen erneut ein Block von einigen Wochen stationärem Aufenthalt folgen.

Im Allgemeinen lässt sich der Ablauf der Therapie in drei Phasen aufteilen. In einer ersten Phase steht die psychische und physische Stabilisierung, sowie die Aktivierung der Ressourcen der betroffenen Person im Fokus. Danach soll in einer zweiten Phase eine schonende Exposition, also eine kontrollierte Bearbeitung der konkreten Erinnerungen an die traumatischen Erfahrungen erfolgen. Dabei kommen u.a. spezifische Therapieverfahren wie zum Beispiel die Narrative Expositionstherapie (NET) oder Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT), ebenso wie die Screentechnik (Bildschirmtechnik) oder EMDR (Eye Movement Desensitization and Reorientation) zum Einsatz. Während der dritten Phase sind dann Trauer über das Erlebte, die Neuorientierung und die Wiederintegration in eine selbstständige Alltagsbewältigung zentral.

Ergänzende Behandlungsmöglichkeiten
Als Ergänzung zum klassischen Psychotherapieangebot können auch Methoden der Komplementärmedizin eingesetzt werden. Bei der Behandlung von traumatischen Erfahrungen haben sich u.a. auch körper- physiotherapeutisch-  und bewegungszentrierte Ansätze sowie Musiktherapie und Kunsttherapie sehr bewährt. Dazu können auch pflanzliche Heilmittel oder Akupunktur eine unterstützende Wirkung haben. Detailliertere Informationen finden Sie im entsprechenden Blog-Beitrag (Beitrag Komplementärmedizin). Darüber hinaus werden behandelte Personen auch vom internen Sozialdienst begleitet.

Teil 1: Trauma: Diagnostik und Ursachen

Teil 2: Trauma: Traumafolgestörungen

Teil 4: Geschichte einer Patientin

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