Teil 1: Symptome und Diagnosen
Wie in Teil 1: Symptome und Diagnosen beschrieben, ist Demenz ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungsbilder. Mit Demenz ist ein Zustand gemeint, der mit einer Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit und einer Beeinträchtigung der Alltagsbewältigung einhergeht.
Hauptrisikofaktor für eine Demenz ist hohes Lebensalter, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Ab dem 65. Lebensjahr zeigt sich eine exponentielle Zunahme von Demenzerkrankungen. Weitere Risikofaktoren sind Herzkreislaufrisikofaktoren wie z.B. hoher Blutdruck, Rauchen und Diabetes. Auch eine depressive Erkrankung stellt einen Risikofaktor dar, wie auch eine Hörminderung.
Grundsätzlich muss zwischen primären Demenzen, gefässbedingter Demenz und sekundären Demenzen unterschieden werden. Bei den primären Formen Alzheimer-Demenz, Parkinson-Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz, frontotemporale Demenz kommt es zu unterschiedlichen Eiweissablagerungen im Gehirn. Ob sie Ursache oder Begleitzeichen des zunehmenden Verlusts von Hirnnervenzellen sind, ist ungeklärt. Bei der gefässbedingten Demenz (vaskuläre Demenz) kommt es durch Gefässverengungen zu Nervenzellschädigungen wegen Sauerstoffmangel. Ursache sind hier Herzkreislaufrisikofaktoren wie oben beschrieben. Sekundäre Demenzen haben je nach Grunderkrankung ganz unterschiedliche Auslöser. Sie sind deshalb so wichtig, weil sie oft behandelbar sind. Voraussetzung ist aber, dass man die Ursache früh genug erkennt. Immerhin ist jeder zehnte Demenzpatient von einer sekundären Form betroffen.
Alle Demenzen laufen in Phasen ab, diese werden auch als Schweregrade bezeichnet.
Anfangsstadium
Zu Beginn einer Demenz zeigen sich erste Defizite der Leistungsfähigkeit des Gehirns, besonders beim Erinnern von Dingen, die nur wenige Stunden oder Tage zurückliegen. Betroffene vergessen Termine, Namen oder Telefonnummern. Häufig suchen sie in Gesprächen nach bestimmten Wörtern, die ihnen nicht gerade einfallen. Zudem machen sich erste Probleme bei Planungsprozessen und der Orientierung bemerkbar. Diese Symptome erzeugen bei den Betroffenen häufig Gefühle von Verunsicherung, Angst, Kummer und Scham. Aber der Alltag kann von der betroffenen Person immer noch selbständig gemeistert werden.
Mittelschweres Stadium
Mit fortschreitender Erkrankung nimmt der Verlust der geistigen Fähigkeit zu. Die Selbständigkeit nimmt ab. Betroffene sind in ihrem alltäglichen Leben vermehrt eingeschränkt und auf Hilfe Dritter angewiesen. Besonders belastend für die Angehörigen sind die zunehmende Veränderung der Persönlichkeit und des Verhaltens des Betroffenen.
Schweres Stadium
Im schweren Stadium der Demenz sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, den Alltag selbstständig zu meistern und sind völlig von Dritten abhängig. In diesem Stadium kommt es häufig auch zu einem körperlichen Zerfall, die Patienten werden pflegebedürftig. Nicht selten kommt es vor, dass Betroffene Blase und Darm nicht mehr kontrollieren können.